Monitoring Energiestrategie

Der Umsetzungsstand der Energiestrategie des Landes Brandenburg wird laufend ausgewertet, d.h. es werden in regelmäßigen Abständen Informationen darüber zusammengetragen, in welchem Umfang sich beispielweise der Energieverbrauch in den einzelnen Bereichen wie Industrie, Gewerbe/Handel/Dienstleistungen, Privathaushalte und Verkehr oder der Ausbau der erneuerbaren Energien entwickelt hat. Dazu wurde von der Energieagentur Brandenburg ein Monitoringsystem aufgebaut.

Mit diesem Monitoring ist es möglich, die energierelevanten Daten zeitnah zu erfassen, zu bewerten und entsprechende Maßnahmen zur weiteren Umsetzung zu erarbeiten. Dabei erfolgt die Betrachtung der ausgewählten Indikatoren über eine längere Zeitreihe. 

Primärenergieverbrauch und Energieproduktivität

Die Energieproduktivität ist gesamtwirtschaftlich der wichtigste Indikator für den effizienten Einsatz von Energie. Sie gibt an, wie viel Wertschöpfung mit Hilfe einer Einheit Energie erzielt werden kann. Dafür wird das Bruttoinlandsprodukt durch den Primärenergieverbrauch geteilt. Im Verlauf der letzten Jahre konnte eine leichte Steigerung der Energieproduktivität erreicht werden, d. h. für die Produktion einer Einheit Wirtschaftsleistung wird zunehmend weniger Primärenergie benötigt.

Primärenergieverbrauch nach Energieträgern

Die Abbildung verdeutlicht die Entwicklung der einzelnen Energieträger beim Primärenergieverbrauch im Land Brandenburg. Der fossile Primärenergieverbrauch (mit dem Strom-/Fernwärmesaldo) reduzierte sich nach dem Jahr 2018 deutlich. 

Anteil der erneuerbaren Energien am Primärenergieverbrauch

Die erneuerbaren Energien tragen immer stärker zur Erzeugung von Strom, Wärme und Kraftstoffen bei. Ihr Anteil am Primärenergieverbrauch lag 2020 bei 22%. Primärenergie beinhaltet auch jene Energie, die bei der Umwandlung von Kohle, Gas und Öl zu Endenergie in Kraftwerken oder Raffinerien verloren geht.

Entwicklung des Endenergieverbrauchs nach Sektoren

Der Sektor Industrie hat mit 36,2 % den größten Anteil am gesamten Endenergieverbrauch im Land Brandenburg, gefolgt vom Sektor Verkehr mit 26,7 % und Sektor Private Haushalte mit 24,2 %. Endenergie ist derjenige Teil der ursprünglich eingesetzten Primärenergie, der dem Verbraucher nach Abzug von Transport und Umwandlungsverlusten zur Verfügung steht.

Entwicklung des Endenergieverbrauchs nach Anwendungszwecken

Die Abbildung verdeutlicht, welche Bereiche für das Energiesparen adressiert werden müssen. Über die Hälfte der Energie wird bei der Raumwärmeerzeugung und für Prozesswärme verbraucht. Knapp ein Drittel nutzt der Verkehrssektor. Mechanische Energie für Antriebe und sonstige Anwendungen wie Beleuchtung haben einen geringeren Anteil am Endenergieverbrauch.

Entwicklung der Bruttostromerzeugung nach Energieträgern

Die Nutzung von Braunkohle nimmt weiter ab. Mit 45,9 % ist die Braunkohle im Jahr 2020 allerdings noch immer die tragende Säule der Bruttostromerzeugung im Land Brandenburg.

Bruttostromerzeugung aus erneuerbaren Energien und Bruttostromverbrauch

Rein rechnerisch war das Land Brandenburg im Jahr 2020 bereits in der Lage, seinen Bruttostromverbrauch zu 100 % aus erneuerbaren Energien zu decken. Der Bruttostromverbrauch fasst den Stromverbrauch der Endenergieverbraucher, den Eigenbedarf der Kraftwerke, die Transportverluste im Netz und die Umspannverluste zusammen.


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