Den Unternehmenspreis erhielt die FTM-Service GmbH für ihr Energie- und Klimaschutzkonzept. Klimaschutz ist für das Unternehmen besonders wichtig. Daher setzt man Photovoltaik und eine moderne Heizungsanlage mit Wärmepumpen und Kapillartechnik ein. Die Servicefahrzeuge für den Kundenbesuch sind vorwiegend Elektro-PKW, die – wann immer möglich – mit selbst erzeugtem Solarstrom geladen werden. Die FTM-Service GmbH erstellte zudem ein Mobilitätskonzept für die Mitarbeitenden, um den Arbeitsweg klimaneutral zu gestalten.
Den Sonderpreis erhielten in diesem Jahr zwei Projekte.
Die Kommunalwind Nord GmbH (KWN) hat es sich zur Aufgabe gemacht, Strom aus erneuerbaren Energien zu erzeugen. Auf diesem Weg will die Gesellschaft auch kommunalen und kreiseigenen Gesellschaften sowie Zweckverbänden bei der Erzeugung von günstiger Energie für den Eigenverbrauch unter die Arme greifen. Ziel ist die Stabilisierung der Energiekosten und damit die langfristige Sicherung von Preise und Gebühren. Die KWN hat ein Produkt entwickelt, die es den Gesellschaften ermöglicht, grünen Strom für den Eigenverbrauch günstig auf den eigenen Liegenschaften zu erzeugen, ohne die Investition selbst tätigen zu müssen und dabei dem Risiko der steigenden Strombezugskosten zu entfliehen sowie den CO2-Fußabdruck zu verbessern!
Die WGW Wohnungsgenossenschaft Wildau eG erhielt für ihre energetische Transformation einer kleinen Wohnungsgenossenschaft den Sonderpreis. Bei den Sanierungen wurden unter anderem Photovoltaikanlagen auf den Dächern der Mietshäuser installiert. Solarer Mieterstrom wird direkt den Mietern zur Verfügung gestellt. Die Nutzung des Eigenstroms spart den teilnehmenden Mietern ca. 15% ihrer Stromkosten und nebenbei werden Umwelteffekte generiert. Zudem wurden zwei Heizhäuser errichtet. Das erste arbeitet auf Basis von Erdgas. Das zweite Heizhaus hat keinen Gasanschluss, sondern wird aus der Kombination von Wärmepumpentechnik und Photovoltaik auf den anliegenden Wohngebäude- und Garagendächern versorgt. Beide Heizhäuser sind technisch miteinander verbunden. Der Vorteil von zwei unabhängig voneinander, mit unterschiedlichen Energiequellen arbeitenden Heizhäusern: Es gibt eine Fallback-Lösung, falls die eine oder andere Energiequelle unökonomisch wird oder ausfallen sollte.
Energieeffizienzpreis 2021
Den Unternehmenspreis erhielt die Dr. Berg & Kießling GmbH für ihr Projekt „Dezentrale Energieversorgung eines denkmalgeschützten Produktionsgebäudes durch eine KWK-Anwendung".
Das Unternehmen hat eine mit Holz betriebene Mikrogasturbine entwickelt, mit der Wärme und Strom erzeugt werden. Das Holz kommt aus der Region. Durch den Einsatz dieser Technologie können 157 t CO₂/a eingespart werden. Die Amortisationszeit der Investition beträgt rund 7,4 Jahre. Insgesamt kann der Endenergie-verbrauch um 42.322 kWh/a gesenkt werden. Die Übertragbarkeit auf andere Unternehmen/Branchen ist gegeben. Das Projekt könnte beispielsweise ein Vorbild für Stadtwerke werden.
Mit dem Kommunenpreis wurde die Verbandsgemeinde Liebenwerda für das Projekt „Energetische Altbausanierung im Denkmalbereich, Markt 3 und 4 in Uebigau“ der Gemeinde Uebigau-Wahrenbrück ausgezeichnet.
Die im 18. Jahrhundert teils mit Holzfachwerk erbauten zweistöckigen Wohn- und Geschäftshäuser Markt 3 und 4 wurden unter Beachtung baudenkmalpflegerischer Auflagen sowie umweltrelevanter und wirtschaftlicher Notwendigkeiten saniert. Dabei konnte die Stadt die beiden Eigentümer zum Bau einer gemeinsam zu nutzenden Energiezentrale mit zwei Wärmepumpen und einer Solaranlage überzeugen. Im Ergebnis kann eine Endenergieeinsparung von 216,5 kWh/a erzielt wer-den. Der Heizwärmebedarf konnte auf 32 Prozent des Ausgangswertes vor der Sanierung gesenkt werden. Die Amortisationszeit beträgt ca. 10 Jahre. Die CO₂-Einsparung beträgt 78,9 t/a. Das Projekt kann Vorbild für andere Kommunen sein, da es sich wirtschaftlich rechnet.
Den Sonderpreis erhielten in diesem Jahr zwei Projekte
Die Genossenschaft Bürgerenergie Oder-Spree hat sich am 12. Juni 2020 gegründet mit dem Ziel, den Ausbau erneuerbarer Energie in der Region voranzubringen. Die Bürgerenergie Oder-Spree hat trotz der Corona-Pandemie ihre erste Photovoltaikanlage auf einer Kindertagesstätte in Heinersdorf installiert. Diese beliefert auch die nahegelegene Grundschule mit nachhaltigem Strom. Die Amortisations-zeit des Projektes beträgt rund 20 Jahre. Die CO₂-Einsparung beträgt 32 t/a. Die Jury bewertete das Projekt als positives Beispiel dafür, dass die Energiewende von Bürgerinnen und Bürgern mitgetragen wird und diese auch bereit sind, eigenes Kapital einzusetzen. Zudem hat das Projekt bezogen auf die Kita- und Grundschulkinder der Gemeinde auch einen Bildungseffekt.
Fast 20.000 Haushalte und zahlreiche Gewerbekunden beziehen Wärme über das 102 km lange Fernwärmenetz der Stadtwerke Frankfurt (Oder) GmbH. Im Rahmen des Forschungsprojektes „WindNode“ wurde eine innovative Lösung für den Kraftwerkseinsatz entwickelt. Auf der Basis von Künstlicher Intelligenz (KI) erfolgt ein softwaregestützter, bedarfsgerechter Einsatz der vorhandenen Erzeugereinheiten. Zudem entkoppelt der neu errichtete Wärmespeicher Verbrauch und Erzeugung und erhöht den Ge-samtwirkungsgrad. Die in Kraft-Wärme-Kopplung erzeugte Wärmemenge kann in Zeiten niedrigen Verbrauchs zwischengespeichert und bei Bedarf wieder eingespeist werden. Der Einsatz der Technologien unter Nutzung der KI ist nachhaltig für die Umwelt. Sie führt zu einer CO₂-Reduzierung (4675 t/a). Die Amortisationszeit beträgt 7,5 Jahre. Aus Sicht der Jury ist das KI-Projekt der Stadtwerke Frankfurt (Oder) ein gelungenes Beispiel für die Transformation der Energiewirtschaft.
Energieeffizienzpreis 2019
Den Unternehmenspreis erhielt die SWISS KRONO GmbH in Heiligengrabe.
Um die Energienutzung im Werk Heiligengrabe effizienter zu gestalten hat das Unternehmen ein innovatives Abwärme-Konzept entwickelt, welches das bestehende Trocknungsverfahren in der OSB-Produktion (OSB-Mehrschichtplatte aus Holzspänen) optimiert und den Energieeinsatz deutlich senkt. Dabei ermöglicht eine Wärmepumpe die Nutzung von bisher nicht verwerteter Abwärme des Biomasseheizkraftwerkes, in dem die Abwärme auf ein höheres und damit nutzbares Temperaturniveau angehoben wird und somit bei der OSB-Vortrocknung eingesetzt werden kann. Zusätzlich wurde ein Erdgas betriebenes Blockheizkraftwerk errichtet, das nun auch den benötigten Strom für die Wärmepumpe bereitstellt und darüber hinaus zusätzlich Wärme für die Vortrocknung von OSB Strands liefert.
Im Vergleich zum vorherigen Anlagenkonzept reduziert sich damit der Erdgasverbrauch um rund 31,1 Millionen Kilowattstunden pro Jahr. So werden zusätzlich jährlich rund 6.600 Tonnen CO2-Emissionen vermieden.
Der Kommunenpreis ging an die Gemeinde Niederer Fläming.
Mit dem Campus der Generationen hat die Gemeinde am Standort der Werbiger Grundschule ein Multifunktions- und Mehrgenerationenstandort geschaffen. Der schrittweise Einsatz erneuerbarer Energien sowie energieeffizienter Technik sollten dabei als zukunftsfähige und wichtige Elemente des Projektes einfließen. Neben der Sanierung der Außenhülle sowie der Innensanierung der Schülermensa wurde eine PV-Anlage für die Eigenstromversorgung des gesamten Campus der Generationen errichtet. Die Schulküche wurde mit moderner effizienter Technik ausgestattet. Mit der erneuerung der Pellet- und Hackschnitzelheizung ist auch eine erneuerbare Wärmeversorgung möglich. Die 500 kW-Anlage mit Pufferspeicher versorgt über ein Nahwärmenetz fünf Objekte (Schule, Turnhalle, Mensa, Feuerwehr, Bauhof) und ersetzt die Altanlage mit 850 kW.
Die jährliche CO2-Einsparung beläuft sich auf insgesamt 30,7 t/a.
Der Sonderpreis wurde an die Stadtwerke Neuruppin GmbH übergeben.
Mit dem Konzept „WoMeNa“ – Wohnen-Mensch-Natur haben die Stadtwerke Neuruppin GmbH zusammen mit der WBG Neuruppin e.G. neue Möglichkeiten des genossenschaftlichen Wohnens entwickelt und umgesetzt. Ökologische Aspekte wie ressourcenschonendes Bauen, ein nachhaltiges Energiekonzept, Förderung von umweltfreundlicher Mobilität sind fester Bestandteil des Projektes. Ein Gewächshaus, ein Bienenstock und ein Hühnergehege unterstreichen die natürliche Atmosphäre des Wohnumfeldes und schaffen Lebens- und Wohnqualität. In der energetischen Umsetzung des Projektes werden die Sektoren Strom, Wärme und Mobilität als Gesamtheit betrachte. Die Heizungs- und Warmwasserversorgung wird über Wärmepumpen, die das Erdreich als Energiespeicher nutzen, realisiert. Zusätzlich werden Solaranlagen zur Wärme- und Stromerzeugung installiert. Überschüssige Wärmeenergie wird im Erdreich (E-Tank) und Elektroenergie in Stromspeichern gepuffert. Die Stromversorgung erfolgt ausschließlich aus 100 % regenerativer Energie aus der Region. Neben Stellplätzen mit Ladestationen, versorgt mit „grünem Strom“, wird es ein Car-Sharing-Konzept geben.
Das Ergebnis wird nach vollständiger Umsetzung des Projektes „WoMeNa“ eine CO2-Einsparung von 111,4 t/a erbringen.
Energieeffizienzpreis 2018
Den Unternehmenspreis erhielt Nahkauf in Fahrland. 1995 als Tante-Emma-Laden mit 65 Quadratmetern übernommen, hat der Markt mittlerweile eine Verkaufsfläche von 930 Quadratmetern. Trotz Erweiterung des Kühlregalangebots und der Kühltruhen wird Strom gespart. Insgesamt wurden durch Energieeffizienzmaßnahmen die Energiekosten um 32 Prozent gesenkt. Alle Maßnahmen sind auf andere Unternehmen übertragbar, insbesondere im Handelsbereich. Nahkauf ist ein Beispiel dafür, wie sich auch ein kleines energieeffizientes Unternehmen bei entsprechender Wirtschaftlichkeit gegen größere Handelsketten behaupten kann.
Der Kommunenpreis ging an die Stadt Eberswalde. Mit dem Bürgerbildungszentrum „Amadeu Antonio“ hat die Stadt ein Haus der Bildung, Beratung und Begegnung geschaffen. Das historische Gebäude im Zentrum Eberswaldes, ursprünglich als Höhere Töchterschule erbaut, wurde umfassend saniert. Durch verschiedene Maßnahmen wurde erreicht, dass der Endenergiebedarf deutlich unter dem Anforderungswert der Energieeinsparverordnung (EnEV 2012) liegt. Unter anderem wurden eine Wärmepumpenanlage und ein neuer Gasbrennwertkessel (mit Biogas-Beimischung) installiert.
Der Sonderpreis ging an die deematrix Energiesysteme GmbH. Die 2005 gegründete Firma hat sich Ende 2012 komplett auf Energiespeichertechnik spezialisiert und ist eines der technologisch führenden deutschen Unternehmen im Bereich der saisonalen Energiespeicherung. Europaweit vertreibt deematrix als einziger Hersteller den zum Patent angemeldeten Langzeitenergiespeicher eTank und liefert den dynamischen deematrix-Energiemanager. Die Firma optimiert mit diesem Produkt Energieeffizienz verbunden mit erneuerbaren Energien. Genutzt wird das zum Beispiel im Kindergarten in Britz: mit Solarmodulen auf dem Dach der Kita und einem Energiespeicher in der Erde.
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Energieeffizienzpreis 2017
Mit dem Unternehmenspreis wurde die Landbäckerei Röhrig ausgezeichnet. 2001 stellte die Bäckerei ihre Heizung auf Erdgas um, 2006 wurde eine Solarthermieanlage eingebaut, 2010/11 kamen zwei Solaranlagen hinzu. 2013 installierte Röhrig ein Blockheizkraftwerk und 2016 eine Batterieanlage. Jede der Anlagen wurde dem Energiebedarf des Unternehmens angepasst. Darüber hinaus sind LED-Leuchten in allen Räumen installiert und es wird Abwärme zu Heizzwecken genutzt. Insgesamt konnte mit den Maßnahmen der CO2-Ausstoß um 57 Prozent reduziert werden.
Der Kommunenpreis geht an den Landkreis Havelland für sein 2013 aufgelegtes, dreijähriges Klimaschutzprojekt, an dem sich elf Schulen mit 3.500 Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften und Hausmeistern beteiligten. Vor dem Hintergrund, dass Schulen deutlich mehr Energie verbrauchen als andere öffentliche Gebäude, wurde nach Einsparpotenzialen in den Gebäuden gesucht, Klimaaktionstage und Schulungen sowie Initiativen wie ein Klimaschutzmusical, Energie- und Workshops und Themenklassenfahrten durchgeführt.
Ergebnis: Es wurden 117 Tonnen CO2 eingespart, die Heizungskosten um rund 18 Prozent gesenkt.
Den Sonderpreis teilen sich die Stadtwerke Bad Belzig GmbH und die Wohnungsbaugenossenschaft 1919 Bad Belzig eG. Beide Preisträger haben alte Ölheizungen in den Gebäuden zurückgebaut und dafür ein Blockheizkraftwerk mit einem Spitzenlastkessel installiert. Für die Wärmeversorgung wurde somit ein eigenes Wärmenetz und für die Stromversorgung ein eigenes Stromnetz errichtet. Im Vordergrund der Projekte stehen bezahlbares Wohnen und eine bezahlbare Energieversorgung. Der Wärmepreis kann für die Mieter in den nächsten Jahren stabil gehalten werden. Beide Projekte sind so konzipiert, dass sie jederzeit an anderen Standorten neu aufgelegt werden können.
Energieeffizienzpreis 2016
Die Hermann Römmler Kunststofftechnik GmbH & Co KG wurde für ihr Projekt „Kraft-Wärme-Kopplung für die Kunststofftechnik“ ausgezeichnet. Der Einsatz einer neuen modernen KWK-Anlage ermöglicht 40% weniger Energieverbrauch und damit 35% Kosteneinsparung bei 40% weniger CO2-Emissionen.
Prenzlau überzeugte mit einem Energieeffizienzprojekt an der Oberschule Grabow. Durch eine intelligente Heizungssteuerung in Klassenräumen und Lehrerzimmern konnten von 2012 bis 2014 22,16% der Heizwärme eingespart werden. Das zeigt, dass auch ohne energetische Gebäudesanierung Erfolge bei der Heizwärme erreicht werden können.
Der Sonderpreis ging an die Wärme für Nechlin GmbH & Co KG mit dem Projekt „Nechlin – Ein Dorf voller Energie“. Das Dorf in der Uckermark erzeugt heute mit 60 Mio. kWh Energie jährlich fast das Hundertfache des eigenen Verbrauches, davon den größten Teil im Windfeld Nechlin, aber auch mittels Solaranlagen und Blockheizkraftanlagen. Damit entstehen auch Überschüsse aus dem Verkauf der erzeugten Energiemengen, die wiederum der Gemeinde und dem Dorf zugutekommen.