Das Bundes-Klimaschutzgesetz legt fest, dass Deutschland bis 2045 treibhausgasneutral werden soll. Die Wärmewende ist ein integraler Baustein zur Erreichung dieses Ziels. Die Kommunale Wärmeplanung stellt ein strategisches Instrument dar, um eine treibhausgasneutrale Wärmeversorgung flächendeckend sicherzustellen.
Mit dem 01.01.2024 ist das Gesetz für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze in Kraft getreten. Dieses verpflichtet die Länder, flächendeckend Wärmepläne zu erstellen.
Die Brandenburgische Wärmeplanungsverordnung (BbgWPV), die die Zuständigkeiten und das vereinfachte Verfahren im Bereich der kommunalen Wärmeplanung in Brandenburg regelt, ist am 22. Juli 2024 in Kraft getreten.
Ausführliche Informationen zur Umsetzung der kommunalen Wärmeplanung in Brandenburg finden Sie in der Dokumentation der Veranstaltung vom 16. Juli 2024.
Die Finanzierung der Kommunalen Wärmeplanung wird durch den Bund sichergestellt. Dafür stehen als Planungskosten bis 2028 bundesweit 500 Millionen Euro zur Verfügung. Diese werden über erhöhte Anteile an der Umsatzsteuer an die Länder verteilt. Die Erstattung der Kosten an die Brandenburger Kommunen erfolgt durch das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung (siehe §5 BbgWPV).
Was ist Kommunale Wärmeplanung
Die Kommunale Wärmeplanung ist als strategischer Fahrplan zu verstehen, der das Ziel verfolgt, bis 2045 eine weitgehend treibhausgasneutrale Wärmeversorgung für das gesamte Gemeindegebiet zu planen. Aufgabe der Kommune ist es, federführend die Planung und Entwicklung der Wärmeinfrastruktur voranzubringen und die wesentlichen Akteure zu bündeln. Der Wärmeplan soll zukünftig fortgeschrieben werden und ist somit ein langfristiges Instrument.
Die Phasen der Kommunalen Wärmeplanung:
- Bestandsanalyse: Georeferenzierte Darstellung von Wärmebedarf und -verbrauch, Wärme- und Kälteinfrastruktur
- Potenzialanalyse: Ermittlung von Energieeinsparpotenzialen und Potenzialen für erneuerbare Energien und Abwärme
- Szenarioentwicklung: Entwicklung eines räumlich dargestellten Szenarios mit Eignungsgebieten für zentrale und dezentrale Lösungen (Zonierung)
- Wärmewende-Strategie: Erstellung eines Wärmeplans mit Maßnahmenkatalog
Mehrwert für alle Akteure
- Planungssicherheit für Stadtentwicklung, Gebäudeeigentümer, Netzbetreiber
- Vermeidung von Fehlinvestitionen durch koordinierte strategische Planung
- Erschließung ungenutzter Potenziale durch flächendeckende Planung unter Einbeziehung aller Akteure
- Wertschöpfung vor Ort durch Investitionen in neue Anlagentechnik und Wärmenetze
- Stabile Wärmekosten durch Unabhängigkeit und Vermeidung von Emissionskosten
- Akzeptanz für eine treibhausgasneutrale Wärmeversorgung wird durch die Beteiligung vieler Akteure, insbesondere der Öffentlichkeit, verstärkt