Mit dieser Analyse sind die verfügbaren Flächen für Photovoltaikanlagen das prinzipiell realisierungsfähige Potenzial im Land Brandenburg ermittelt worden. Dabei sind alle theoretischen Potenziale aufgezeigt, von großen Freiflächen bis hin auf die Ebene von einzelnen Gebäuden.
Photovoltaikanlagen auf Dachflächen
Die Solarpotenziale auf Dachflächen wurden mit Hilfe dieser Datensätze berechnet:
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Amtliches Liegenschaftskatasterinformationssystem (ALKIS): Enthält sämtliche Informationen zu den im Land befindlichen Liegenschaften (Gebäude und Flurstücke).
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LOD2: Informationen zur Beschaffenheit der Dachflächen aller Gebäude im Land Brandenburg. Hierbei handelt es sich um ein vereinfachtes 3D-Gebäudemodell, bei dem jedem Gebäude eine passende standardisierte Dachform zugeordnet ist. Etwaige Dachaufbauten wie Kamine, Antennen oder Dachfenster sind in dem Datensatz nicht enthalten.
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bDOM: Bildbasiertes digitales Oberflächenmodell des Landes Brandenburg, das für die Verschattungsanalyse genutzt wurde.
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Photovoltaic Geographical Information System (PVGIS): System der EU, mit dem zur Kalibrierung der Einstrahlungswerte einer Dachfläche für jede Neigungs- und Ausrichtungskombination ein Verlustfaktor errechnet wurde.
Die ermittelten potenziell geeigneten Dachflächen wurden anschließend dem ALKIS-Objektkatalog der Gebäudenutzung den Hauptkategorien Öffentliche Zwecke, Wohnen, Wirtschaft/Gewerbe und Sonstige zugeordnet.
Kleinstgebäude, die für die Errichtung netzgekoppelter Photovoltaikanlagen in der Regel nicht in Frage kommen, wurden ausgeschlossen (Dachfläche bei Schrägdächern < 3 m², bei Flachdächern < 6 m²). Zur Berechnung der möglichen Leistung und Energiemenge wurde ein Referenzmodul gesetzt (400 Wp-Solarmodul mit 2 qm Flächenverbrauch).
Die geeigneten Dachflächen wurden in Eignungsklassen eingruppiert. Hat ein Gebäude mehrere geeignete Dachflächen, so richtet sich die Eignungsklasse des gesamten Gebäudes nach der Eignung der größten Fläche. Die Eignungsklassen unterscheiden sich nach der nutzbaren Jahreseinstrahlung, die sich aus Neigung, Ausrichtung und Verschattung ergibt:
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gut geeignet: 100 % - 80 %
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geeignet: 80 % - 60 %
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bedingt geeignet: 60 % - 40 %
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nicht geeignet: < 40%
Bautechnische Gegebenheiten wie der Zustand und die Statik der Gebäude- oder Denkmalschutzauflagen sowie Einschränkungen durch kommunale Satzungen sind bei der Analyse nicht betrachtet worden. Die Ergebnisse der Dachflächen sind somit als erste Einschätzung geeignet und ersetzen für die konkrete Anlage nicht die Beurteilung durch Fachunternehmen bzw. eine detaillierte Einzelfallprüfung.